In dem obigen Foto des CD-Cover, sehen wir ein glückliches Paar (das israelisch-äthiopische Foto-Modell Sarit Taraka, die im Video im Übrigen die von Houdini besungene schwarze Schönheit darstellt, und Joe Fleisch), wie sie der Kamera anstelle eines neugeborenen Säuglings ein totes Huhn entgegenzücken. Im CD-Booklet folgt dem ein in Großbuchstaben gedruckter Slogan, der sich über zwei Seiten zieht: "Gott behüte, kein lebloses Baby, nur ein geschlachtetes Huhn". Ein zynisches Augenblinzeln, welches Joe Fleischs Aufbegehren umschreibt, wenn er die Sprache seiner Eltern auf seiner wilden, heterogenen und eklektischen Compilation in jene Nischen zeitgenössischer Pop-Musik einbringt, wo Jiddisch nicht vorkommt, ist es doch unter weltlichen Juden verschwunden und existiert als gesprochene Sprache in der Regel nur bei religiösen Juden

Einige der verschiedenen Stile dieses Albums könnten in der Zukunft durchaus als homogene Serie herauskommen, sei es das Party-trunkene Elektro-Gypsy-Fieber von ElektroYid, gegründet von Joe Fleisch und dem "Balkan-Beat-Box"-Produzenten Ori Kaplan, die damit Immigrations- und Hochzeitslieder einer fernen Vergangenheit zu neuem Leben erwecken, oder – vor allem damit könnten wir schon bald rechnen – der Elektro-Pop des Gittele Shpitz & Joe Fleisch Projekts, welches Mega-Hits der 80er ins Jiddische überträgt, so wie das gerade mit dem weltbekannten Neue-Deutsche-Welle Schlager "Dadada" geschehen ist. Und – sicherlich haben Essay Recordings Fans nicht die Italo-disco-besessenen Jewrhythmics vergessen, die Anfang dieses Jahres auf ihrem Debüt-Album traditionelle jiddische Volkslieder in diesem unerwarteten Kontext präsentierten und Joe Fleisch in ihrem Video-Release "Misirlou" featurten.

Viel Vergnügen, wenn ihr euch "Black but Sweet" von den Jewish Monkeys immer wieder anschauen werdet und haltet Ausschau nach weiteren Erzeugnissen made by Joe Fleisch.